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Umfrage: Deutsche fühlen sich weniger von Energiepreisen belastet

Die Deutschen fühlen sich einer Umfrage zufolge zurzeit weniger von den Energiepreisen belastet als im Jahr 2022. Anfang 2024 hätten nur noch rund 43 Prozent der Haushalte angegeben, eher schwer oder sehr schwer finanziell durch die Gaspreise belastet zu sein, heißt es in der am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlichten Energiepreisbefragung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Im August 2022 hätten dies noch rund 64 Prozent der Haushalte angegeben und im Dezember 2022 wiederum 56 Prozent. Demnach ging die gefühlte eher schwere oder sehr schwere Belastung bei Fernwärme von 36 Prozent der Haushalte Ende 2022 auf rund 27 Prozent zu Jahresanfang, bei Heizöl von 47 auf 39 Prozent zurück.

„Die empfundenen Belastungen decken sich gut mit dem Preisverlauf der einzelnen Energieträger bis zum Befragungszeitraum“, schreiben die Forscher Jan Behringer und Sebastian Dullien. „Die Preise für Heizöl, Erdgas und Fernwärme lagen im Dezember 2023 spürbar unter den jeweiligen Preishöhepunkten und unter den bei der vorherigen Befragung bekannten Werten.“ Für die Energiepreisbefragung wurden bisher vier Befragungswellen realisiert. Zuletzt befragte das IMK den Angaben zufolge vom 15. Januar bis 7. Februar 2024 rund 9.600 Menschen online. Die finanzielle Belastung durch Strompreise werde seit Befragungsbeginn im Mai 2022 von nahezu konstant rund 41 Prozent der Befragten als schwer wahrgenommen, hieß es.

Insgesamt habe sich die Konsumstimmung in der Bevölkerung verbessert, schreiben Behringer und Dullien. „Insbesondere bei den Kategorien Freizeit, Unterhaltung und Kultur sowie Wohnungsinstandhaltung nimmt die Anschaffungsneigung spürbar zu.“ Der sogenannte Konsumindikator sei im Vergleich zum Dezember 2022 in diesen beiden Bereichen um 18 beziehungsweise 17 Punkte gestiegen.

„Nachdem vor allem Haushalte mit einem Einkommen von unter 2.000 Euro in den vorherigen Wellen besonders häufig Pläne zur Konsumzurückhaltung geäußert hatten, verzeichnet der Konsumindikator auch in dieser Einkommensgruppe zuletzt ein deutliches Plus, insbesondere bei den Kategorien Wohnungsinstandhaltung, Freizeit, Unterhaltung und Kultur, Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände sowie Reisen und Tourismus“, heißt es in der Umfrage. Es sei allerdings zu beachten, „dass gerade für Haushalte mit geringeren Einkommen der Konsumindikator immer noch stark im negativen Bereich liegt“.