In Deutschland hat ein Fünftel der Menschen Sorge, dass sich radikale Einstellungen ausbreiten – mehr als zuletzt. Noch mehr beunruhigt die Menschen hierzulande nur eine Entwicklung.
Inflation, Einwanderung und soziale Ungleichheit – diese drei Dinge machten den Deutschen im Februar die größten Sorgen, wie aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Ipsos hervorgeht. Demnach gaben 37 Prozent an, dass steigende Preis für sie weiterhin zu den drei größten Sorgen im eigenen Land gehören; darauf folgte die Migration, die 35 Prozent der Befragten dazu zählten – drei Prozent weniger als im Januar. Armut und soziale Ungleichheit beunruhigten mit steigender Tendenz 34 Prozent der Menschen (plus drei Prozent).
Den Meinungsforschern zufolge zeigten die Berichte über das Treffen von AfD-Vertretern und Rechtsradikalen zudem offenbar Wirkung in der Bevölkerung. So gab rund ein Fünftel (21 Prozent) der Befragten an, dass zunehmender Extremismus ihnen mit die größten Sorgen bereite. Im Januar waren es noch sieben Prozent weniger Menschen, die diese Angst nannten. Allein in Israel sei die Furcht vor zunehmendem Extremismus mit 24 Prozent derzeit noch größer als in Deutschland.
Jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) hat der monatlich durchgeführten Befragung zufolge außerdem Angst vor einer Zunahme von Kriminalität und Gewalt sowie vor militärischen Konflikten. Letztere Sorge stieg im Vergleich zum Januar um fünf Prozentpunkte an, wie es hieß.
Die Angst vor dem Klimawandel hat sich derweil abgeschwächt, besorgt aber immer noch 21 Prozent der Menschen in Deutschland. Zuletzt war dieser Wert im April 2020 so niedrig. Im Januar dieses Jahres hatten noch 28 Prozent der Befragten die Klimakrise als eine ihrer größten Sorgen bezeichnet.
Das französische Meinungsforschungsunternehmen Ipsos befragte für die in Deutschland als repräsentative geltende Studie eigenen Angaben zufolge weltweit 25.292 Menschen in 29 Ländern. Auch im globalen Sorgen-Ranking steht die Inflation demnach auf Platz Eins (34 Prozent), gefolgt von Armut und sozialer Ungleichheit sowie Kriminalität und Gewalt (je 30 Prozent).
Zu den untersuchten Ländern gehören laut Ipsos: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Peru, Polen, Schweden, Singapur, Spanien, Südafrika, Südkorea, Thailand, die Türkei, Ungarn und die USA.