Die Besucher des Ulmer Münsters werden dem Himmel wieder näherkommen. Ab 1. Mai werde wieder eine Besteigung des mit gut 161 Meter höchsten Kirchturms der Welt auf eine 101 Meter hohe Plattform möglich sein, sagte der Ulmer Dekan Torsten Krannich dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten vor allem an den Treppenstufen war in den letzten Jahren in der Turmstube auf 70 Meter Höhe Schluss.
Allerdings wird es Krannich zufolge noch zwei bis drei Jahre dauern, bis auch die letzte Besucher-Plattform auf 146 Meter Höhe wieder erstiegen werden kann. Und es werde dann auch nur einen eingeschränkten Zugang geben, etwa durch Führungen oder besondere Besuchszeiten. Grund dafür seien vor allem die umfangreichen Bestimmungen des Brandschutzes.
Während für die Turmbesteigung Eintritt erhoben wird, bleibt der Zugang in die Kirche trotz des erheblichen Finanzbedarfs für die Erhaltung des Münsters weiterhin kostenlos, bekräftigte der Dekan. Das Münster solle „weiterhin eine Kirche bleiben, die allen Menschen offensteht“. Für den Unterhalt des Münsters, das jährlich rund eine Million Menschen besuchen, muss die Kirche 2,7 Millionen Euro pro Jahr aufwenden. Das sei jedoch nur ein „unerlässliches Minimum“, an sich wäre noch eine Million Euro mehr nötig, sagte Krannich.
Diese Gelder sollen vor allem durch Spenden eingespielt werden, erläuterte der Dekan. Dabei solle auch berücksichtigt werden, dass immer mehr Menschen statt Bargeld eine Karte oder das Smartphone zum Bezahlen verwenden. Über Aktionen, wie etwa Stiftungen für neue Fenster, solle gezielt die Ulmer Bevölkerung angesprochen werden, die immer noch sehr verbunden sei mit dem Münster, das als „Bürgerkirche“ entstanden war. (0534/10.03.2024)