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Ukraine: Hilfsorganisation besorgt über humanitäre Lage in Pokrovsk

Die Hilfsorganisation Care hat sich besorgt über die humanitäre Situation in der ukrainischen Region Pokrovsk geäußert. Wegen anhaltender Bombardierungen durch die russische Armee sei seit dem 20. August angeordnet worden, Familien mit Kindern in Pokrovsk-Stadt und nahegelegenen Gemeinden in Sicherheit zu bringen, erklärte die Hilfsorganisation am Freitag in Bonn. Die Frontlinie sei mittlerweile nur noch zehn Kilometer von Pokrovsk-Stadt entfernt.

Zurzeit leben nach Angaben der Hilfsorganisation mehr als 59.000 Menschen in Pokrovsk, darunter 4.000 Kinder. Jeden Tag würden rund 600 Menschen aus dem Gebiet gebracht. Das sei ein starker Anstieg, zuvor seien es etwa 600 Menschen im Monat gewesen. Die meisten suchen den Angaben zufolge Zuflucht in der nahegelegenen Region Dnipro. Nach Schätzungen der Hilfsorganisation benötigen dort 50.000 neu angekommene Menschen Unterstützung.

„Frauen und Kinder sind ununterbrochen Beschuss ausgesetzt und benötigen dringend Hilfe sowie die Gewissheit, dass sie in dieser furchtbaren Situation nicht vergessen werden“, erklärte Darya Romanenko, die Gebietsleiterin von Care Ukraine im Osten des Landes. Viele von ihnen hätten bereits mehrfach fliehen müssen, was ihr Trauma noch verstärkt habe.

Die Hilfsorganisation bietet nach eigenen Angaben gemeinsam mit einer Partnerorganisation in der Region weiterhin Unterstützung. Neben der Verteilung von bisher 1.300 Hygienepaketen an ältere Menschen oder Menschen mit Bewegungseinschränkungen werde betroffenen Menschen psychologische und rechtliche Unterstützung geboten. Zudem bereite die Hilfsorganisation die Verteilung von Bargeld für Betroffene vor.

Care rief die internationale Gemeinschaft auf, die Unterstützung für humanitäre Hilfe in der Ukraine zu erhöhen. Menschen, die alles verloren hätten, müssten umfassend versorgt werden können.