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Ukraine-Beauftragter des Papstes trifft russischen Außenminister

Nach langer Unterbrechung führt der päpstliche Sonderbeauftragte für die Ukraine, Kardinal Zuppi, wieder Gespräche in Moskau. Bei seinem Treffen mit Außenminister Lawrow ging es vor allem um humanitäre Angelegenheiten.

Der päpstliche Sondergesandte für Frieden in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, hat sich in Moskau mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow getroffen. Nach Angaben des russischen Außenministeriums ging es in dem am Montag geführten Gespräch um eine “Zusammenarbeit im humanitären Bereich im Kontext des Konflikts um die Ukraine”. Auch bilaterale und internationale Themen erörterten Zuppi und Lawrow demnach.

Das Ministerium bezeichnete den Dialog zwischen Russland und dem Vatikan als konstruktiv. Es veröffentlichte ein Foto von Zuppi und Lawrow, auf dem sie sich die Hand geben und in die Kamera lächeln. Vatikan-Pressesprecher Matteo Bruni hatte am Montag erklärt, Zuppi wolle bei seinem Besuch in Moskau über eine Zusammenführung von ukrainischen Kindern mit ihren Familien und einen Gefangenenaustausch sprechen. Ziel sei es, “den erhofften Frieden zu erreichen”, so Bruni.

Seit Beginn der Großinvasion der russischen Armee in die Ukraine im Februar 2022 wurden Tausende Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt. Kiew spricht von etwa 20.000 Kindern. Der Vatikan hatte in der Vergangenheit beim Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine erfolgreich vermittelt.

Zuppi, Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, war im Juni 2023 zum ersten Mal im Rahmen seiner Mission als Sondergesandter nach Moskau gereist. Damals sprach er mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., mit Russlands Kinderrechtsbeauftragter Maria Lwowa-Belowa sowie dem außenpolitischen Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Treffen mit Außenminister Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied kamen damals nicht zustande.

In Kiew hatte Zuppi damals unter anderen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Auch nach Peking und Washington reiste der Kardinal 2023. Vor wenigen Tagen hatte Selenskyj Papst Franziskus im Vatikan besucht.