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Überfall auf Jesiden: Staatsschutz nimmt Ermittlungen auf

Nach einem mutmaßlichen Überfall auf einen Mann aus der religiösen Minderheit der Jesiden in Hannover hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Eingeleitet wurde ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei der Polizei seien inzwischen Hinweise auf die Tat eingegangen.

Nach Angaben der „Ezidischen Akademie Hannover“ soll der etwa 40 Jahre alte Mann am Freitagabend im Stadtteil Linden auf offener Straße von zwei Unbekannten zusammengeschlagen worden sein. Die vermummten Täter hätten ihn auf Arabisch angesprochen und gefragt, welcher Religion er angehöre. Als der Mann gesagt habe, dass er Jeside sei, hätten die Täter aus heiterem Himmel auf ihn eingeprügelt.

Der Mann stürzte den Angaben zufolge zu Boden und erlitt Verletzungen unter anderem am Kopf. Passanten hätten daraufhin ein Taxi bestellt, das ihn in ein Krankenhaus gebracht habe. Die Täter seien unerkannt entkommen. Hatab Omar von der „Ezidischen Akademie“ vermutet ein islamistisches Motiv hinter der Tat. Anders sei das Handeln der Männer nicht erklärbar, sagte Omar dem epd.

Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Sie nahm Glaubenselemente, Riten und Gebräuche westiranischer und altmesopotamischer Religionen sowie von Juden, Christen und Muslimen auf. Jesidinnen und Jesiden werden immer wieder verfolgt und diskriminiert. Fanatische Muslime sehen die Gemeinschaft als Sekte und die Mitglieder als „Teufelsanbeter“.