Das Trierer Polizeipräsidium macht auf Betrugsfälle mit Liebesbekundungen angeblicher Prominenter, sogenannter Love Scams, aufmerksam. Betrüger nutzten die im Internet zu findenden Informationen, Fotos und Videos, um realistische Fake-Profile zu erstellen, erklärte das Polizeipräsidium am Freitag. „Die ständig besser werdende Qualität von KI-Fotos und -Videos führt zusätzlich dazu, dass die Täuschungen zunehmend schwieriger zu erkennen sind.“
Die Polizei verwies auf einen aktuellen Fall, in dem das angebliche Management eines bekannten deutschen Schlagersängers und Moderators via Facebook-Messenger eine Frau aus der Schneifel angeschrieben hatte. Das versprach ihr „ein unvergessliches Treffen“. Nach dem Austausch der Handynummern habe der angebliche Star ihr per Messenger seine Liebe erklärt. Damit er mit einem Privatjet eingeflogen werden könne, habe die 36-Jährige einen fünfstelligen Betrag überwiesen, teilte die Polizei mit. Weitere Zahlungen seien geplant gewesen. Bekannte bekamen Zweifel an der Geschichte und stellte Strafanzeige. Die Kriminalpolizei Wittlich ermittelt.
Um einen möglichen Scammer zu identifizieren, empfiehlt die Polizei unter anderem, den Namen des vermeintlichen Chatpartners mit dem Zusatz „Scam“ bei einer Suchmaschine einzugeben. So könne man herausfinden, ob es bereits Betrugsfälle mit dieser Identität gebe, hieß es. Auch wer einen mit Komplimenten und Liebeserklärungen direkt am Anfang überhäufe, könne ein Betrüger sein. Zudem sei es sehr unwahrscheinlich, dass ein Promi, den man noch nie getroffen habe, einen online kontaktiere, betonte die Polizei. Außerdem solle man nie Geld an Online-Bekanntschaften überweisen, die man noch nicht persönlich getroffen hat.