BONN – Die UNO-Flüchtlingshilfe zieht eine traurige Jahresbilanz. Noch nie seien so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie im Jahr 2018, teilte die Organisation in Bonn mit. „Wir haben ein extremes Jahr hinter uns. Die weltweiten Krisen sind komplex, politische Lösungen kaum in Sicht. Dabei wollen die meisten Geflüchteten einfach zurück in ihre Heimat“, erklärte der Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer. Neben der Nothilfe, besonders jetzt im Winter, müsse die Weltgemeinschaft diesen Menschen auch Perspektiven bieten.
Es sei ein Jahr der erschütternden Superlative: „In Bangladesch entstand das größte Flüchtlingslager der Welt, Venezuela erlebt die größte Fluchtbewegung in der modernen Geschichte Lateinamerikas und im Jemen hat sich nahezu unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit die derzeit größte humanitäre Krise der Welt entwickelt“, hieß es. Weltweit seien aktuell mehr als 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht, „Tendenz steigend“.
Gleichzeitig entwickle sich die öffentliche Diskussion über Flüchtlinge in Deutschland emotionaler und weniger faktenorientiert, kritisiert die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche nationale Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. 2018 habe die Organisation auch in Deutschland viele Flüchtlingsprojekte gefördert. Dabei gehe es um soziale und psychologische Hilfen sowie Therapien und Rechtsberatung für Asylsuchende. Hinzu kommen den Angaben nach Projekte, die einen Beitrag zur Integration leisten sollen, zum Beispiel Patenschafts- und Mentoren-Programme sowie Bildungsprojekte. epd
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Trauriger Rekord
Weltweite Krisen bewirken, dass die Zahl der Flüchtlinge noch nie so hoch war wie in 2018
