Mit einer Trauerfeier wird am Sonntag in Solingen der Opfer des Terroranschlags vom vergangenen Freitag gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) werden im Theater- und Konzerthaus der Stadt mit Angehörigen, Opfern, Einsatzkräften, Betroffenen sowie Bürgerinnen und Bürgern sprechen, wie die Stadt und das Präsidialamt am Donnerstag mitteilten.
Auch weitere Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung sowie der nordrhein-westfälischen Landesregierung sollen an der Trauerfeier teilnehmen. Steinmeier werde bei der Gedenkfeier eine Rede halten, hieß es. Anschließend werde es eine stille Kranzniederlegung durch den Bundespräsidenten, den Ministerpräsidenten und den Oberbürgermeister am Fronhof, dem Ort der Messerattacke, geben. Dies werde verbunden mit einer Schweigeminute.
Bereits an diesem Freitagabend will die Stadt mit einem stillen Gedenken ein Zeichen der Trauer und Solidarität senden. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) lud am Donnerstag alle Bürgerinnern und Bürger ein, als Zeichen der Trauer und Solidarität zuhause eine Kerze zu entzünden und am Freitag um 21.37 Uhr, dem Zeitpunkt der Messerattacke, ins Fenster zu stellen. Zeitgleich soll am Fronhof in der Innenstadt, wo der Anschlag verübt wurde, mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht werden.
Beim „Fest der Vielfalt“ zum 650. Solinger Stadtjubiläum hatte ein Attentäter am Freitagabend drei Menschen erstochen und acht Menschen verletzt. Mutmaßlicher Täter ist der inhaftierte 26-jährige Syrer Issa Al H., der Anfang 2023 als Asylbewerber nach Deutschland kam. Ihm wird unter anderem die Mitgliedschaft in der islamistischen Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) vorgeworfen. Der Messerangriff hat vor den Landtagswahlen am Sonntag in Thüringen und Sachsen eine intensive Debatte insbesondere über die Migrations- und Flüchtlingspolitik ausgelöst.