Achtung, zum Einstieg eine Floskel: „Kirche soll dort sein, wo die Menschen sind.“ Auf dem Marktplatz, am Urlaubsort, auf Social Media. Also ist es nur folgerichtig und wichtig, dass Kirche sich auch unter Fußballfans mischt.
Kirche und Fußball haben vieles gemeinsam. Um nur einige Punkte zu nennen: Gemeinschaft, feiern, jubeln, singen, hoffen, beten und ja – manchmal auch verzweifeln, anklagen.
Gastfreundschaft ist so ein Kirchen-Ding
Neben einem ökumenischen Gottesdienst in München zum Auftakt der EM gibt es zwei Internetseiten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Weil die Kirche es mit Wortwitzen nicht so recht lassen kann: Unter fussball-beGEISTert.de können sich Kirchengemeinden Inspirationen für Gottesdienste und Public Viewing einholen. Auf host4euro.com können Userinnen und User einen Schlafplatz für Fans aus dem Ausland anbieten.
Das steht Kirche richtig gut. Sie wirbt mit ihren ureigensten Themen wie Gastfreundschaft. Menschen aus unterschiedlichen Ländern beherbergen, tolerant sein. Ganz nebenbei eine geschickte Taktik, um alte, vor allem aber neue, vielleicht jüngere Zielgruppen anzusprechen.
„So seh’n Sieger aus“ oder „Halleluja“? Egal!
Der EKD-Sportbeauftragte Thorsten Latzel nimmt seinen Job als Churchy-Influencer dabei wieder sehr ernst und postet „sportliche Glaubensimpulse“ oder verlost einen „fairen“ Fußball.
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Im Ernst: Es ist gut, dass Kirche sich DAS Event des Jahres zu eigen macht. Das kann eine Chance sein, am Image eines verstaubten Vereins zu arbeiten. Und mit dem ein oder anderen Bierchen intus merkt doch eh kein Mensch mehr, ob da gerade „So seh’n Sieger aus“ oder „Halleluja“ angestimmt wird.