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Tochter von hingerichtetem Deutsch-Iraner verlangt Antworten

Die Hinrichtung des deutschen Staatsbürgers Djamshid Sharmahd sorgt international für Entsetzen. Auch seine Tochter meldet sich zu Wort – und erhebt schwere Vorwürfe.

Die Tochter des im Iran hingerichteten Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd (68) fordert Antworten von der Bundesregierung zum Schicksal ihres Vaters. Dieser sei nach seiner Entführung vor vier Jahren im Stich gelassen worden, schrieb Gazelle Sharmahd am Dienstag auf der Online-Plattform X. “Wir wollen keine Erklärungen oder Beileidsbekundungen”, betonte sie. Stattdessen solle das Auswärtige Amt Beweise für den Tod ihres Vaters vorlegen und eine Rückführung seiner sterblichen Überreste veranlassen.

Die iranische Justiz hatte am Montagabend die Hinrichtung Sharmahds verkündet. Er war im Frühjahr 2023 nach Terrorvorwürfen zum Tod verurteilt worden. Seine Angehörigen hatten die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen. Der in Hannover aufgewachsene Software-Ingenieur galt als Kritiker des iranischen Regimes. Immer wieder prangerte er in den vergangenen Jahren Menschenrechtsverletzungen in der Islamischen Republik an. 2020 soll er bei einer Geschäftsreise nach Dubai von iranischen Agenten entführt worden sein.