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Thomas Weiler gewinnt Paul-Celan-Preis für Übersetzung

Zugang zu unbekannter Weltliteratur: Thomas Weiler wird für feinsinnige Übersetzungen aus dem Russischen, Belarussischen und Polnischen ausgezeichnet.

Für seine literarischen Übersetzungen russischer, belarussischer und polnischer Autorinnen und Autoren erhält Thomas Weiler den Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds. Die Jury würdigte am Dienstag in Darmstadt Weilers kreative und facettenreiche Übertragungen von Autoren wie Viktor Martinowitsch, Artur Klinau und Alexandra Litwina. Weiler schenke den deutschsprachigen Lesern “unerhörten Sprachgenuss” und den Zugang zu bisher wenig bekannter Weltliteratur.

Weiler (Jahrgang 1978) stammt aus dem Schwarzwald und lebt bei Leipzig. Er übersetzt verschiedene Textgenres, darunter auch Lyrik sowie Kinder- und Bilderbücher. 2017 gewann er als Übersetzer den Deutschen Jugendliteraturpreis, 2019 den Karl-Dedecius-Preis.

Besonders würdigte die Jury Weilers Übertragung des in Belarus verbotenen Romans “Europas Hunde” von Alhierd Bacharevic. Der Text sei eine witzige Reise durch Vergangenheit und vorgestellter Zukunft von Belarus und Europa und behandle in “prophetisch anmutender Präzision” höchst aktuelle Themen.

Der mit 25.000 Euro dotierte Paul-Celan-Preis wird am 21. November in Berlin vergeben. Benannt ist die Auszeichnung nach dem Lyriker Paul Celan (1920-1970), der insbesondere für seine Gedichte über das Grauen des Holocaust bekannt wurde.

Gleichzeitig mit dem Celan-Preis wird auch der Große Preis des Deutschen Literaturfonds vergeben: in diesem Jahr an Martina Hefter.