Der Thomas-Mann-Preis geht im Jahr 2024 an den Schriftsteller Navid Kermani. Das teilten die Hansestadt Lübeck und die Bayerische Akademie der Schönen Künste in München am Freitag mit. Der Autor habe sich tiefgreifend mit europäischer wie orientalischer Literatur befasst und diese in Beziehung zueinander gesetzt, hieß es zur Begründung. Als Erzähler beobachte Kermani unsere “ebenso betörend-flirrende wie verstörende Gegenwart”. Die Auszeichnung, die mit 25.000 dotiert ist, soll am 27. September in Lübeck verliehen werden.
Die Preisverleiher lobten die analytische Brillanz und mitfühlende Anteilnahme Kermanis. Besonders hoben sie seinen im September erschienenen Roman “Das Alphabet bis S” hervor.
Kermani ist 1967 in Siegen geboren und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Der Orientalist wurde für seine Romane, Essays, Reportagen und Monografien bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis, dem Hölderlin-Preis und dem Ehrenpreis des Deutschen Buchhandels.
Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen. Frühere Preisträger sind unter anderen Norbert Gstrein, Nora Bossong und Ralf Rothmann.