HANNOVER – Der evangelische Theologe und Religionspädagoge Fulbert Steffensky (82) hat die Kirche zu klaren und deutlichen Botschaften aufgerufen. „Die Kirche rechtfertigt sich nicht nur durch ihre sozialen Unternehmungen“, sagte er bei einer Pastorenversammlung in Hannover: „Sie weiß auch etwas vom Recht der Armen, von der Auferstehung der Toten und von der Kraft Gottes.“ Je klarer sie in ihrer Verkündigung sei, desto eher könne die Kirche auch weniger glaubensstarke Gäste aufnehmen, die vielleicht nur an Weihnachten oder nach großen Unglücksfällen Gottesdienste besuchten.
Aus seiner Sicht befindet sich die Kirche heute im „Exil“, weil sich immer mehr Menschen von ihr abwenden, fügte Steffensky hinzu: „Sie ist klein geworden, sie ist nicht mehr dominant“, sagte er am Rande der Versammlung. Dadurch sei die Kirche jedoch freier geworden, die christliche Botschaft glaubwürdig auszurichten. Diese Situation müsse sie annehmen, auch wenn es schmerzlich sei, Mitglieder zu verlieren.