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Theologe Schirrmacher: Keine Abstriche bei Religionsfreiheit

Stuttgart/Bonn – Christen können nach Überzeugung des Theologen und Religionssoziologen Thomas Schirrmacher (Bonn) nur dort effektiv vor Verfolgung geschützt werden, wo Minderheiten generell Freiheit haben. Der Einsatz für verfolgte Christen setze daher immer auch den Einsatz für allgemeine Religionsfreiheit voraus, sagte Schirrmacher in Stuttgart beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Man dürfe das Argument nicht gelten lassen, dass es quasi unabänderliche historische Entwicklungen seien, die dazu führten, dass Menschen unterschiedlicher Religion oder Konfession sich bekriegen.
Der evangelikale Theologe nannte als aktuelles Vorbild Albanien, wo sich 1990 die verschiedenen Religionsgemeinschaften zum Frieden verpflichtet hatten. „Und dies mitten in einem Umfeld, in dem weiter die Religionskarte in Konflikten gespielt wird.“
Das Christentum schließe den Auftrag ein, ein friedliches Zusammenleben zu gestalten. Das sei aber kein Grund, überheblich zu sein, weil es auch in christlichen Ländern immer wieder die Verfolgung von anders Glaubenden gegeben habe, sogar unter den Konfessionen. epd