Das Theaterhaus Jena widmet dem Hundekot-Skandal um den einstigen Chef des Staatsballetts Hannover, Marco Goecke, ein Theaterstück. Die Premiere der vom Ensemble selbst entwickelten Produktion findet am 27. Oktober statt, wie die Sprecherin des Theaters, Andrea Hesse, auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte.
Das Stück unter der Regie des Niederländers Walter Bart trägt den Titel „Die Hundekot-Attacke“ und deutet im Untertitel an, worum es geht: „Eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit“. Laut Theater-Sprecherin Hesse verhandelt die Produktion unter anderem „das spannungsreiche und oft schwierige Verhältnis von Kunst und Kritik“.
Theaterstück mit überregionaler Aufmerksamkeit
Die „Hundekot-Attacke“ handelt den Angaben zufolge von einem „Kollektiv von Schauspielenden in der thüringischen Provinz“, das nach einem Thema für eine Vorstellung sucht, „die überregional möglichst viel Aufmerksamkeit bekommen soll“. Die Wahl fällt auf eine wahre Begebenheit: die Hundekot-Attacke Goeckes auf die Tanzkritikerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Wiebke Hüster.
Während der Proben an dem neuen Stück bekommen die Ensemble-Mitglieder Angst, in ähnlicher Weise zu „personae non gratae“, also zu unerwünschten Personen, gestempelt zu werden wie der hannoversche Ballettchef, wie es in der Vorschau zu dem Stück heißt.
Starkes Medienecho nach Hundekot-Attacke
Der hannoversche Ballettdirektor Marco Goecke hatte im Februar am Rande der Premiere einer eigenen Tanzproduktion das Gesicht der FAZ-Kritikerin Hüster mit Kot seines Dackels traktiert. Wenige Tage später trennte sich die Intendanz des hannoverschen Staatstheaters von ihrem Tanzchef. Der Vorfall hatte große öffentliche Empörung und ein starkes Medienecho ausgelöst.