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Telefonseelsorge entwickelt App für Hilfen bei Suizidgefahr

Im Auftrag der ökumenischen Telefonseelsorge-Einrichtungen in Hagen, Münster und Siegen wird eine kostenfreie App für suizidgefährdete Menschen entwickelt. Gedacht ist sie vor allem für die Menschen, die nicht den Mut haben, den direkten Kontakt mit der Telefonseelsorge zu suchen.

Hagen (epd). Eine neue App soll unmittelbare Hilfen für suizidgefährdete Menschen bieten. Die kostenfreie App «Krisen-Kompass» mache verschiedene Angebote, um in bedrängender Situation unmittelbare Unterstützung zu erhalten, sagte die stellvertretende Leiterin der Telefonseelsorge Hagen-Mark, Birgit Knatz, in Hagen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Entwickelt wurde sie im Auftrag der ökumenischen Telefonseelsorge-Einrichtungen in Hagen, Münster und Siegen.

Zu den Angeboten der App gehören den Angaben nach Listen mit Beratungsstellen und privaten Vertrauenspersonen und Notfallnummern. Außerdem soll es Vorschläge zur Entspannung und zur Soforthilfe geben sowie die Bereitstellung eines akuten, individuellen Krisen-Kompass richte sich nicht allein an Suizid-Gefährdete, sondern an alle Menschen, die sich Sorgen um jemand anderen machten. Das Angebot könne auch zur Trauerbegleitung für Angehörige genutzt werden.

Der Krisen-Kompass sei auch eine Möglichkeit, Betroffene zu erreichen, die nicht den Mut hätten, direkt bei der Telefonseelsorge anzurufen oder mit ihr zu chatten, erklärte der Leiter der Hagener Telefonseelsorge, Stefan Schumacher. Starten soll die Krisen-Kompass-App zum 10. September, dem Weltsuizid-Tag. Es seien jedoch noch Spenden nötig, um die Herstellungskosten für die Programmierungen bewältigen zu können.