Mehrere Tausend Menschen sind am Samstag in Erfurt gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sie sich auf dem Domplatz der Thüringer Landeshauptstadt, um anschließend durch die Innenstadt zu ziehen. Schätzungen zufolge waren es zu Beginn mehr als 6.000 Demonstrationsteilnehmer. Aufgerufen hatten dazu mehrere Organisationen.
Auch in anderen Städten Ostdeutschlands sind an diesem Wochenende Demonstrationen für den Erhalt einer liberalen Gesellschaft geplant. Seit Tagen wird in Deutschland gegen das Erstarken rechter Kräfte protestiert. Auslöser der Protestwelle war eine „Correctiv“-Recherche über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November, bei dem über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen wurde.
Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, postete am Samstagmittag im Internetdienst X, vormals Twitter, ein Bild vom Erfurter Domplatz und sprach von einem „starken Zeichen“. Die Menschen hätten „die Hetze der AfD satt“ und stellten „sich gegen ihre völkischen Deportationspläne“.