Das Deutsche Taubblindenwerk mit Sitz in Hannover hat anlässlich des ersten internationalen Tages der Taubblindheit am Freitag (27. Juni) mehr Engagement für die Belange von hörsehbehinderten Menschen gefordert. Die Vereinten Nationen hätten den Tag der Taubblindheit erst kürzlich ausgerufen und damit die Rechte der Betroffenen gestärkt sowie den Weg für mehr Teilhabe bereitet, teilte das Werk am Donnerstag mit. Dennoch seien weitere Anstrengungen nötig. Allein in Deutschland lebten mehr als Zehntausend Betroffene.
Der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, betonte, es sei wichtig, auf die besonderen Bedarfe dieser Menschen aufmerksam zu machen. Die Diagnose „taubblind“ bedeute mehr als die Summe aus „taub“ und „blind“: „Sie ist ein eigenständiges medizinisches Phänomen mit spezifischen Bedürfnissen.“ Der Termin des Tages der Taubblindheit am 27. Juni geht zurück auf den Geburtstag der US-amerikanischen Schriftstellerin Helen Keller (1880-1968), der bis heute weltweit bekanntesten Person mit Taubblindheit.
Seit 1967 Jahren setzt sich das Deutsche Taubblindenwerk für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung in Deutschland ein. An den Standorten Hannover und Fischbeck bei Hameln gibt es nach eigenen Angaben derzeit Angebote für 70 Kinder und 200 Erwachsene. Dazu zählen eine Schule mit Internat, Frühförderprogramme, ein Kindergarten sowie diverse Wohnformen für erwachsene Personen. Darüber hinaus stehen Werkstätten zur beruflichen Qualifizierung sowie zahlreiche Freizeit- und Beschäftigungsangebote zur Verfügung.