Mache Begriffe hört man an jeder zweiten Ecke – bei anderen fragen sich selbst Jugendliche, was gemeint ist. Ein Überblick über die Kandidaten zur diesjährigen Wahl zum Jugendwort des Jahres.
“Smash” und “goofy” waren die Jugendwörter der vergangenen beiden Jahre, ein Ausdruck des Lobes und eins der Tollpatschigkeit. Das Jugendwort des Jahres 2024 steht noch aus. Bisher haben Jugendliche und junge Erwachsene in der Umfrage des Langenscheidt-Verlags eine Vorauswahl getroffen, welcher Ausdruck in ihrem Alltag besonders präsent war. Am 10. September werden die bisherigen Top Ten auf drei gekürzt. Das Gewinner-Wort steht im Oktober fest. Eine kleine Nachhilfe für alle Älteren (und auch Jüngere):
Das Wort umschreibt besondere, aber nicht immer positive Eigenschaften einer Person. In der Jugendsprache ist es häufig mit einem Zahlenwert verbunden. Also zum Beispiel: “Der riecht, als hätte er eine Woche nicht mehr geduscht, -1.000 Aura.”
Der Begriff, ausgesprochen “Ach”, stammt aus dem Arabischen und heißt übersetzt “Bruder”. Die Anrede kann sich an jeden wenden, unabhängig von seiner Nationalität. Es wird ähnlich wie das Wort “Bro” für Menschen benutzt, die dem Sprecher nahestehen.
Wird ähnlich wie das Wort “Alter” als Anrede gebraucht. Jugendliche sprechen so vor allem Freunde an. “Diagga(h)” kommt ursprünglich von dem Wort “Dicker”.
“Auf gar keinen Fall” oder “niemals” sind synonym genutzte Begriffe für diesen Ausdruck. Es ist eine eingedeutschte Form vom englischen “hell no”. Sie wird in den sozialen Medien genutzt, um humorvoll auf etwas Absurdes oder Unangenehmes zu reagieren.
Mit dem Ausdruck wird ein Vorschlag abgelehnt, weil er lächerlich scheint – noch bevor die Idee überdacht worden ist. Ursprünglich kommt das aus der gescripteten Reality-Show “Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt”.
Während der Fußball-EM im Sommer wurde der Ausdruck viel genutzt, um gegen das Verbot von Pyrotechnik in den Stadien zu protestieren. So hörte man in der Zeit auch ein gleichnamiges Lied von Thoms, der es bis in die Charts schaffte. Der Begriff etablierte sich als, teils auch humorvoller, Protest gegen Verbote bei Veranstaltungen.
Es kommt aus Online-Spielen und beschreibt ein Schuldeingeständnis. Wer die “Schere hebt”, bekennt sich also als schuldig.
Ein Begriff, der aus dem Arabischen kommt und auf Deutsch “komm her” bedeutet. Genutzt wird er vor allem von und für Menschen mit stereotypischem Verhalten – und sowohl selbstironisch als auch abwertend. Im Sozialen Netzwerk TikTok gingen Videos junger Männer viral, die sich selbst als solche betitelten. Inhaltlich sind diese teilweise wegen gewaltverherrlichender oder frauenfeindlicher Aussagen umstritten.
Genieß dein Leben und geh auch mal Risiken ein, soll der Begriff sagen – ganz nach der Langform “you only live once”. Es wurde erstmals 2011 durch den Song “The Motto” von Drake bekannt. Das Wort war bereits 2012 Jugendwort des Jahres.