In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der Organspendenden im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 29 erhöht. Derzeit warteten 206 Menschen im Land und damit 14 mehr als ein Jahr zuvor auf ein oder mehrere Spenderorgane, wie das Schweriner Gesundheitsministerium am Tag der Organspende (1. Juni) mitteilte. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sagte: „Als Landesregierung haben wir in dieser Woche beschlossen, eine neue Initiative zur Einführung der Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz im Bundesrat zu unterstützen. Die Widerspruchslösung ist eine große Chance, mehr Spenderinnern und Spender zu gewinnen.“
In Deutschland gilt derzeit eine sogenannte Entscheidungslösung. Organspenden muss somit zu Lebzeiten aktiv zugestimmt werden. Eine Widerspruchslösung würde bedeuten, dass Organspenden nicht erst aktiv zugestimmt, sondern ihnen nur widersprochen werden müsste. „Die Entscheidung ist und bliebe auch dann jedem Menschen freigestellt“, sagte Drese.
In Mecklenburg-Vorpommern gab es 2023 laut Ministerium mit 17,8 Spenderinnen und Spendern je eine Million Einwohner deutlich mehr Spenden als im Bundesschnitt (11,4). Bundesweit gab es 2023 insgesamt 965 Organspender, knapp 100 mehr als im Jahr zuvor, als es einen stärkeren Einbruch gab.