Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) hat zu mehr Zusammenhalt in der Krise aufgerufen. „Wenn wir als Gesellschaft wieder mehr zusammenhalten, wird sehr viel mehr möglich, sagte die 85-jährige CDU-Politikerin der Neuen Osnabrücker Zeitung. Zu sagen, das schaffen wir alles sowieso nicht, komme für sie nicht infrage: “Jetzt ist die Zeit, die Krisen anzunehmen”, unterstrich Süssmuth.
Sie verwies darauf, dass die Deutschen längere Zeit keine derartigen Krisen, insbesondere Kriege erlebt hätten. Jetzt müssten sie sich ihnen stellen und zeigen, „welche Kräfte wir haben“, mahnte die CDU-Politikerin. Jeder könne Einfluss nehmen. „Wir haben so viele Hunderttausend Ukrainer privat in Familien untergebracht. Es gibt doch so viele Menschen in Deutschland, die Mitmenschen helfen. Aber wir stellen uns selbst dar, als verzagten wir in der Krise“, sagte die frühere Bundestagspräsidentin.
“Chance für Veränderung”
Krisenzeiten seien Umbruchzeiten, und darin stecke auch „eine Chance für Veränderung“. Sie sei überzeugt: „Wir können unsere Natur pflegen und erhalten, wir können Energie sparen und Menschen mitnehmen, ihren Haltungen und Handlungen vertrauen. So entsteht Tatkraft“, unterstrich Süssmuth. In dieser Krise brauche der Staat die Schaffenskraft der Menschen im Land.