Am Donnerstag begann in Den Haag die Anhörung gegen Israel wegen möglichen Völkermordes an den Palästinensern. Die von Südafrika erhobene Klage ist nicht unumstritten. Doch sehen die Kirchen positive Folgen für die Zukunft.
Südafrikas Kirchen haben sich hinter die Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) gestellt. Der “bahnbrechende Fall” könnte nicht nur die humanitäre Situation der Palästinenser verbessern, sondern obendrein eine “international akzeptable Lösung” für den Nahostkonflikt schaffen, sagte am Freitag der Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC), Malusi Mpumlwana.
Der Fall vor dem UN-Gericht könne sowohl Palästinensern als auch Israelis “Würde und Sicherheit” zurückgeben, so der Bischof der Äthiopischen Episkopalkirche. Zugleich verwies er auf weitere Folgen: “Hier geht es nicht nur um Israel und Palästina. Es geht um die Zukunft des internationalen Rechts, wie dieses mit Krieg, Frieden und der Besetzung von Gebieten umgeht, und darum, wie künftig globale Beziehungen in Konfliktzeiten gehandhabt werden.” UN-Mechanismen wie der IGH müssten auch herangezogen werden, wenn es einer der betroffenen Parteien nicht passe, so Mpumlwana. Für ihren “Mut zur Intervention” sei Südafrikas Regierung zu loben.
Südafrika hatte sich an den IGH gewandt, um ein Ende der israelischen Militärintervention im Gazastreifen zu erwirken. Die Regierung in Pretoria wirft Israel Genozid an den Palästinensern vor. Am Freitag fand in Den Haag der zweite Anhörungstag vor dem UN-Gericht statt.