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Südafrika wählt ein neues Parlament

Südafrika steht an einem politischen Scheideweg. 30 Jahre nach dem Ende der Apartheid könnte die Dominanz der aktuellen Regierungspartei ANC um Präsident Cyril Ramaphosa ins Wanken geraten.

Präsident Cyril Ramaphosa von der ANC bangt in Südafrika um seine Macht
Präsident Cyril Ramaphosa von der ANC bangt in Südafrika um seine MachtImago / UPI Photo

Bei der Parlamentswahl in Südafrika am Mittwoch, 29. Mai, bangt die Regierungspartei ANC um ihre Mehrheit. Umfragen zufolge könnte der „African National Congress“ zum ersten Mal seit Einführung der Demokratie 1994 seine absolute Mehrheit verlieren. Insgesamt 52 Parteien stehen für den Einzug in die Nationalversammlung zur Wahl. Parallel dazu werden neun Provinzparlamente gewählt.

Rund 27,5 Millionen Menschen sind wahlberechtigt

Als entscheidend wird angesehen, wie viele der Wählerinnen und Wähler auch tatsächlich abstimmen. Insbesondere unter der jungen Wählerschaft wird mit hoher Enthaltung gerechnet. Als Gründe gelten ein hohes Maß an Desillusionierung und Unzufriedenheit mit der politischen Spitze. Massive Korruptionsskandale innerhalb des ANC haben die Partei Vertrauen gekostet.

Koalitionsregierung nicht ausgeschlossen

Das Land ringt mit einer Arbeitslosigkeit von 41 Prozent. Viele Basisdienste wie die Stromversorgung sind mangelhaft. Dennoch ist Südafrika ein ressourcenreiches Schwellenland mit einer gut entwickelten Industrie und gilt als Wirtschaftszentrum auf dem afrikanischen Kontinent. Vor der Wahl hatte es viele Parteineugründungen gegeben. Zum ersten Mal seit 1994 könnte es zu einer Koalitionsregierung kommen.