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“Sturm auf das Kapitol” zeigt beklemmende Bilder aus den USA

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Vor drei Jahren, am 6. Januar 2021, stürmten hunderte Anhänger von Donald Trump den US-Kongress, nachdem der abgewählte US-Präsident wochenlang das Wahlergebnis bestritten hatte. Der Dokumentarfilm von Jamie Roberts zeichnet anhand der Masse des aufgenommenen Filmmaterials (von Überwachungskameras, insbesondere aber von zahllosen Beteiligten) nach, wie das Kapitol über vier Stunden lang von Polizisten gegen die rechtsradikalen Aufrührer verteidigt wurde.

Angesichts der zeitlichen Nähe zu den Ereignissen verzichtet der Film auf eine kommentierende Einordnung und überlässt den Zuschauern die Wertung insbesondere der hanebüchenen Aussagen der Angreifer und ihrer Unterstützer.

Das brachte ihm von der US-Kritik verschiedentlich den Vorwurf ein, die offensichtlichen Lügen und wirren Behauptungen nicht als solche bloßzustellen und den Kapitol-Stürmern somit eine Plattform zu bieten.

Allerdings dürfte bei jemand, der angesichts der gezeigten Bilder und der kühlen Unverfrorenheit der selbsternannten “Patrioten” noch Zweifel an der Bewertung der Vorgänge hat, auch eine explizite Verdammung kaum eine Änderung bewirken. Allen anderen aber macht der Film auf beklemmende Weise deutlich, wie groß die Gefahr für die amerikanische Demokratie war.