In Deutschland gibt es laut einer Studie immer mehr Studiengänge. Sie zeigt auch, in welchen Fächergebieten der Zuwachs besonders groß ist. Und welche Hochschulen besonders gefragt sind.
Das Angebot an Studiengängen an deutschen Hochschulen hat einen neuen Höchststand erreicht. Zwischen 2019 und 2024 sind zwar 2.000 Studiengänge entfallen, aber rund 4.600 neue hinzugekommen, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) mit Verweis auf eine neue Studie am Dienstag in Gütersloh mitteilte. Damit sei die Gesamtzahl auf 23.000 gestiegen. Im Schnitt sei das Angebot um 500 zusätzliche Studiengänge pro Jahr angewachsen.
Laut CHE ist das Wachstum bei den privaten Hochschulen besonders groß. Dort sei ein Plus von 50 Prozent zu verzeichnen. Eine minimale Verkleinerung des Studienangebots zeige sich lediglich bei den kirchlichen Universitäten.
Besonders im medizinischen und gesundheitswissenschaftlichen Bereich hat sich das Angebot verbreitert, wie es hieß. Seit 2019 gebe es dort 32 Prozent mehr Fächer. Am kleinsten hingegen sei das Wachstum in den Sprach- und Kulturwissenschaften. Hier verzeichnet die Studie nur 4 Prozent Wachstum. Besonders im Trend lägen zudem Studiengänge zu Themen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung. Auch der Bereich Management sei gefragt. Der Begriff tauche im Namen von etwa einem Fünftel der neuen Studiengänge auf.
Das gewachsene Fächerangebot fiel den Angaben zufolge an privaten Hochschulen auch mit einer größeren Studentenzahl zusammen. An staatlichen Hochschulen hätten sich dagegen zwischen 2019 und 2024 immer weniger Studierende eingeschrieben. Über alle deutschen Hochschulen hinweg betrachtet sinken dem Centrum zufolge aber die Studierendenzahlen.
“Für den scheinbaren Widerspruch aus sinkenden Studierendenzahlen und wachsendem Angebot gibt es plausible Erklärungen”, erläuterte Studienautor Cort-Denis Hachmeister. “Hochschulen bieten verschiedene Modelle ein und desselben Studiengangs an, wenn dieser beispielsweise in Voll- oder Teilzeit studiert werden kann. Gleiches gilt auch für duale- und nichtduale Varianten, so dass es zu Doppeleintragungen im HRK Hochschulkompass kommen kann”, so der Experte für Hochschulzugang beim CHE.
Das Zentrum wies zudem darauf hin, dass ein größeres Studienangebot an einer Hochschule dort nicht automatisch mehr Studienplätze bedeute. Einzelne große Studiengänge könnten hunderte bis tausende Studenten aufweisen, kleine Masterangebote wiederum nur einstellige Studierendenzahlen.