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Studie: Zustimmung zu Entwicklungspolitik bröckelt

Gestiegene Preise und angespannte Haushaltslage – die Menschen in Deutschland sorgen sich um die Zukunft. Geschrumpft ist deshalb laut einer Studie die Zustimmung dafür, Gelder in anderen Ländern zu verwenden.

Die Unterstützung für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit nimmt laut einer Umfrage in der deutschen Bevölkerung ab. Wie das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit am Donnerstag in Bonn mitteilte, befürworten aktuell 47 Prozent der Befragten gleichbleibende oder erhöhte Ausgaben für die Entwicklungspolitik. Gegenüber 2022 sei das ein Rückgang um 22 Prozentpunkte.

Die Forscher führen das auf eine insbesondere durch den Krieg in der Ukraine verschärfte wirtschaftliche Lage im Land zurück. Dadurch bewerteten die Befragten die künftige persönliche und nationale Lage tendenziell negativer. Zwar gebe es ein hohes Maß an Zustimmung für internationales Engagement in Notsituationen, etwa im Hinblick auf die Ukraine. Auf die Zustimmung zur Entwicklungszusammenarbeit im Allgemeinen habe die angespannte Haushaltslage jedoch einen negativen Einfluss – auch, da hier im Vergleich zu anderen Politikfeldern am ehesten Möglichkeiten für Kürzungen gesehen würden.

Für den Bericht nutzte das Institut nach eigenen Angaben Ergebnisse des Development Engagement Lab der Universitäten London und Birmingham, in dem jährlich aus mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, je 6.000 Personen über ihr Wissen zum Thema Entwicklungszusammenarbeit befragt werden. Zudem erfasse auch das Institut zweimal jährlich unter rund 2.000 zufällig ausgewählten Personen in Deutschland online ein Meinungsbild zur Entwicklungspolitik.