Artikel teilen:

Studie zu Missbrauch bei Pfadfindern: 103 Opfer, 36 Beschuldigte

Im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) in Deutschland gab es von 1976 bis 2006 mindestens 103 Betroffene sexualisierter Gewalt. Der Taten beschuldigt werden 36 überwiegend männliche Personen, wie eine am Donnerstag im Münchner Presseclub vorgestellte Studie ergab. Diese wurde vom Münchner Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) und dem Berliner “Dissens – Institut für Bildung und Forschung” durchgeführt.

Datengrundlage waren 56 qualitative Interviews mit 60 Personen, davon 26 Betroffene, 22 Zeitzeugen, 7 Schlüsselpersonen und 5 Experten, wie es heißt. Außerdem sei Aktenmaterial aus verschiedenen Archiven des Verbands ausgewertet worden.

Der BdP ist ein nach eigenen Angaben interkonfessioneller und überparteilicher Verband, der rund 30.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Als einer der ersten Jugendverbände in Deutschland hat sich dieser nun mit einer externen unabhängigen wissenschaftlichen Aufarbeitungsstudie seiner Vergangenheit gestellt, wie es heißt.