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Studie: Wohlfahrtspflege sorgt für Arbeit und sozialen Zusammenhalt

Die Freie Wohlfahrtspflege im Bergischen Städtedreieck ist laut einer Studie einer der größten Arbeitgeber der Region. Über 88 Prozent der Beschäftigten in sozialen Einrichtungen in Wuppertal und knapp 57 Prozent der Beschäftigten in sozialen Einrichtungen in Solingen arbeiteten im Bereich der Freien Wohlfahrtspflege, wie eine am Dienstag von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) in Wuppertal, Solingen und Remscheid vorgelegte Studie ergab. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Wuppertaler Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie im Rahmen eines Forschungsprojekts der Bergischen Universität Wuppertal.

Mit jährlichen Gehältern und Sozialabgaben von rund 388 Millionen Euro in Wuppertal und 190 Millionen Euro in Solingen trägt die AGFW nach Angaben der Wissenschaftler „erheblich“ zur regionalen Wirtschaft bei. Etwa 20 Prozent der Personalausgaben gehen den Angaben zufolge in Form von Sozialausgaben in den öffentlichen Haushalt. Ein wesentlicher Teil des Einkommens der Arbeitnehmer fließt zudem in Form von Konsumausgaben in die Region zurück, da die Mehrheit der Beschäftigten aus der Region selbst sowie aus angrenzenden Gemeinden stammt.

Im Rahmen der Studie hatten die Wissenschaftler die Daten aus allen drei Bergischen Großstädten zusammengetragen. Allerdings floss Remscheid nicht in die Auswertung ein, weil der Rücklauf der Daten von dort zu gering war, um repräsentative Aussagen zu machen.

Der Finanzwirtschafts-Experte André Betzer, einer der Autoren der Studie, sieht als Fazit der Untersuchung, dass „Wohlfahrtsleistungen weit über ihre direkten Kosten hinaus einen erheblichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert erzeugen“. Investitionen in soziale Dienste wie frühkindliche Bildung, Integrationsmaßnahmen oder die Unterstützung benachteiligter Gruppen tragen demnach langfristig zur wirtschaftlichen Stabilität und sozialen Entwicklung einer Region bei. Sie stärkten den sozialen Zusammenhalt und erhöhen die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit auf kommunaler Ebene, erklärte er.

Der Geschäftsführer der Diakonie Wuppertal, Thomas Bartsch, verwies auf den „sehr hohen ökonomischen Nutzen der vielfältigen Aktivitäten“ der Mitarbeiter der Freien Wohlfahrtspflege. „Die mannigfaltigen Dienste der Wohlfahrtspflege sichern nicht nur den sozialen Frieden, sondern durch die
Wohlfahrtspflege werden auch hohe ökonomische Mehrwerte erzielt.“