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Studie: Weiter Unterschiede bei Gleichstellung in Ost und West

In der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen gibt es einer neuen Studie zufolge deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. So sind demnach im Osten beispielsweise mehr Frauen in Führungspositionen und der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei Arbeitszeit und Bezahlung ist geringer. Trotz Fortschritten sei die berufliche, wirtschaftliche und soziale Situation von Frauen bundesweit weiterhin meist schlechter als von Männern, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung bei der Studienvorstellung am Freitag in Düsseldorf mit.

Bei der beruflichen Qualifikation liegen Frauen im Westen laut Studie weitgehend mit den Männern gleichauf, in Ostdeutschland sogar leicht vorne. Bei der Erwerbsbeteiligung zeigen sich hingegen trotz Annäherungen noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern und zwischen Ost- und Westdeutschland. So lag die Erwerbstätigenquote westdeutscher Frauen (72 Prozent) 2021 um knapp acht Prozentpunkte unter der von westdeutschen Männern sowie rund zwei Prozentpunkte unter der von ostdeutschen Frauen.

Unterschiede gibt es auch bei der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit: In den westlichen Bundesländern liegt diese für Frauen bei 30 Stunden, das sind 8,4 Stunden weniger als bei westdeutschen Männern. In den östlichen Bundesländern arbeiten Frauen im Schnitt 33,9 Stunden pro Woche, 4,6 Stunden weniger als Männer. In Westdeutschland haben deutlich mehr Frauen einen Minijob als in Ostdeutschland.

Wenn Paare Kinder bekommen, arbeitet in fast drei Viertel der westdeutschen Haushalte der Mann Vollzeit, die Frau Teilzeit. In Ostdeutschland arbeiten dagegen in fast der Hälfte der Familien beide Eltern Vollzeit. Einen Grund hierfür sieht die Studie in den im Osten besser ausgebauten Angeboten von Ganztags-Kinderbetreuung.