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Studie: Vulkanasche als wichtiger Nährstofflieferant

Mit dem Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Inselstaat Tonga im Januar 2022 sind rund 2,9 Milliarden Tonnen vulkanischen Materials freigesetzt worden. Forschende des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel konnten nun nachweisen, dass mit dem vulkanischen Material große Mengen an Spurenelementen in den Südpazifik gelangten, die das Wachstum von Phytoplankton verstärkten. Dieser Nährstoffeintrag könnte das Leben im Meer nachhaltig beeinflussen und die CO2-Bindung im Ozean erhöhen, wie das Forschungszentrum am Mittwoch mitteilte. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Im westlichen Südpazifik hätten die Forschenden erhebliche Mengen an Spurenelementen wie Eisen und Neodym gefunden, die normalerweise nur in geringen Mengen als Staubeintrag in den Ozean gelangten. Durch den Vulkanausbruch seien beispielsweise rund 32.000 Tonnen Eisen und 160 Tonnen Neodym zusätzlich freigesetzt worden. Die Menge an Eisen entspreche dem Eintrag, den die Region normalerweise in einem Jahr erhalte, während die Neodym-Menge dem weltweiten Eintrag eines gesamten Jahres entspreche, hieß es.

„Gleichzeitig haben wir in der Region erhöhte Werte von Chlorophyll-a gemessen, was auf ein verstärktes Wachstum des Phytoplanktons und damit auf eine höhere biologische Produktivität hinweist“, sagte Dr. Zhouling Zhang, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungseinheit Paläo-Ozeanographie und Erstautorin der Studie, laut Mitteilung. Damit habe das Team zeigen können, dass durch Vulkanausbrüche freigesetzte Spurenelemente eine wichtige Rolle für das Leben im Meer spielten.

Diese Elemente, insbesondere der Mikronährstoff Eisen, wirkten im Ozean als Nährstoffe, die das Wachstum von Phytoplankton anregten. Phytoplankton spielt den Angaben zufolge eine wesentliche Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf, da es durch die Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt und im Ozean speichert. Durch die Erhöhung der biologischen Produktivität werde somit möglicherweise auch die Fähigkeit des Ozeans, CO2 aus der Atmosphäre aufzunehmen, verbessert – „ein Prozess, der sich langfristig auf das Klima auswirken könnte“, hieß es.