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Studie: Kitas fühlen sich von Politik nicht genug unterstützt

Rund 90 Prozent der Leitungen von Kindertagesstätten in der evangelischen Landeskirche Hannovers fühlen sich einer Studie der Diakonie zufolge von der Politik nicht ausreichend unterstützt. Nur acht Prozent der befragten Leitungspersonen hätten die politischen Maßnahmen zur Förderung der frühkindlichen Bildung als ausreichend beurteilt, teilte die Diakonie am Freitag in Hannover mit.

An der Studie nahmen 446 von 709 Kita-Leitungen teil, das entspricht einer Rücklaufquote von 63 Prozent. Damit sei die Studie repräsentativ für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. Diese unterhält insgesamt 720 Kitas zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee und gehört damit zu den großen Kita-Trägern im Land. „Das Ergebnis muss die Politik alarmieren und ein echtes Warnsignal sein“, sagte Diakonie-Chef Hans-Joachim Lenke: „Dieser Vertrauensverlust muss dringend angegangen werden.“

Das gelinge nur, wenn viele der Forderungen aus der Praxis Eingang in die Politik und Gesetzgebung fänden, betonte Lenke. Dazu gehöre eine angemessene Ausbildungsvergütung, die mit anderen Ausbildungsberufen mithalten könne. Zudem müssten Auszubildende in ihrem Alltag gut begleitet werden. Ebenso wichtig seien nachhaltige Bemühungen, um Fachkräfte im Beruf zu halten, damit sie nicht nach fünf Jahren in der Kita wieder aus dem Job ausstiegen.