Karneval ist nicht nur ein gesellschaftliches Spektakel, sondern auch ein Geschäft und ein Wirtschaftsfaktor. Bundesweit könne die Wirtschaft mit Einnahmen von 2,1 Milliarden Euro rechnen, heißt es in einer veröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Das bedeutet ein deutliches Plus im Vergleich zu 2024. Grund dafür ist die mit 115 Tagen besonders lange Session.
Mit 925 Millionen Euro entfällt der größte Anteil auf die Gastronomie, gefolgt vom Einzelhandel – Kostüme, Getränke und Nahrungsmittel – mit 449 Millionen Euro. Der Transportsektor erzielt 322 Millionen Euro, während die Hotellerie auf 240 Millionen Euro kommt. Weitere 179 Millionen Euro geben Karnevalisten für Wagenbau oder Tickets aus. Im Vorjahr lag der Gesamtumsatz laut Studie aufgrund der kürzeren Session von 95 Tagen noch bei 1,7 Milliarden Euro.
Köln: Hohe Übernachtungskosten zu Karneval
Besonders tief in die Tasche greifen müssen Karnevalisten, die in Köln übernachten wollen. Während des Straßenkarnevals kostet eine Übernachtung in der Domstadt im Schnitt 105 Euro mehr als sonst – ein Anstieg von fast 80 Prozent. Damit landet Köln deutschlandweit bei den Hotelpreisen auf dem ersten Platz, gefolgt von Nürnberg mit einem Preisaufschlag von 55 Euro (plus 41 Prozent). In anderen Großstädten wie Mainz, Berlin oder Düsseldorf sind die Aufschläge hingegen marginal. In Aachen und Bremen bleibt der Hotelpreis stabil, während München über die Karnevalstage sogar einen Preisrückgang von durchschnittlich neun Euro pro Nacht verzeichnet.
“Nicht zu unterschätzen ist auch die psychologische Wirkung der fünften Jahreszeit”, sagt IW-Direktor Michael Hüther. “Denn Karneval steht für Zusammenhalt und Zuversicht. Werte, die wir in Zeiten globaler Krisen und Unsicherheiten mehr denn je brauchen. Denn nur ‘Zusamme sin mer stark’.”