In deutschen kommunalen Unternehmen sind die Chefs laut einer Studie meist männlich. Dies gelte auch für Baden-Württemberg. Mit einem Anteil von 21,4 Prozent besetzen die Städte im Südwesten im Schnitt nur jede fünfte Spitzenposition in ihren kommunalen Unternehmen mit einer Frau. Damit liege der Südwesten im Vergleich aller 16 Bundesländer auf dem 10. Platz, teilte die Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen am Mittwoch mit.
Die Studie „Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen – Ein deutschlandweiter Städtevergleich“ wurde im April 2024 durchgeführt. Das Forscherteam analysierte die Daten von 69 Städten und rund 1.970 öffentlichen Unternehmen. Die Forscher richteten den Blick auf Unternehmen, an denen die öffentliche Hand beteiligt ist. Dazu zählen Stadtwerke, Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Krankenhäuser, Messen oder Sozialeinrichtungen.
Die Stadt Freiburg belegt laut Mitteilung mit einem Anteil von 31 Prozent weiblichen Führungskräften einen Platz im vorderen Bereich. Karlsruhe (28 Prozent) liegt in diesem Jahr über dem Durchschnitt, während Mannheim (21 Prozent) weiterhin knapp unter dem Durchschnitt bleibt. Danach folgt Stuttgart mit 20 Prozent, während Heidelberg weiterhin einen Anteil von 4,3 Prozent hat.
Den höchsten Anteil an Chefinnen erreichten den Angaben zufolge im Schnitt die Städte in Thüringen (30 Prozent) und Sachsen-Anhalt (27 Prozent). Auch die Stadtstaaten Berlin (35 Prozent), Hamburg (27 Prozent) und Bremen (25 Prozent) konnten ihre Spitzenpositionen beibehalten. Hingegen bilden die Städte in Niedersachsen (15 Prozent), Schleswig-Holstein (14 Prozent), Rheinland-Pfalz (14 Prozent) und dem Saarland (10 Prozent) die Schlusslichter.
Auffallend sei, dass auch bei benachbarten Städten deutliche Unterschiede zu beobachten seien. „Neben vielen weiteren ‘Kulturthemen“ versprechen klare Regelungen wichtige Potenziale„, erklärten Ulf Papenfuß und Christian Arno Schmidt vom “Lehrstuhl für Public Management & Public Policy” an der ZU laut Mitteilung.
Für die Studie der ZU wurde laut Mitteilung untersucht, wie viele Frauen in leitenden Organen wie Geschäftsführung, Geschäftsleitung und Vorstand tätig sind. Einbezogen wurden neben den Landeshauptstädten und den Stadtstaaten auch die jeweils vier größten Städte der Länder. Zudem analysierten die Wissenschaftler auch die öffentlichen Unternehmen der Bundes- und Landesebene. Die Studie wurde vom „zfm – Zentrum für Management und Personalberatung“ in Bonn und der „AKDB – Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern“ begleitet. (1542/10.07.2024)