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Studie: Betriebe nutzen Auslandsrekrutierung häufig nicht

Über ein Drittel der Betriebe in Deutschland, die Fachkräfte benötigen, verzichten laut einer aktuellen Erhebung auf die Auslandsrekrutierung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung empfiehlt daher nun etwas.

Bei der Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland gibt es einer neuen Studie zufolge noch viel ungehobenes Potenzial. In diesem Jahr haben 36 Prozent der Betriebe in Deutschland, die Fachkräfte benötigen, die Auslandsrekrutierung nicht genutzt. Das teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg mit und berief sich auf eine eigene Studie. Diese Betriebe begründeten den Verzicht demnach vor allem mit Schwierigkeiten bei der Einschätzung der Qualifikation und mit rechtlichen Hürden.

“55 Prozent der Betriebe, die Fachkräfte benötigten, diese aber nicht im Ausland rekrutierten, taten sich nach eigenen Angaben schwer, die Qualifikation ausländischer Fachkräfte richtig einzuschätzen”, hieß es weiter. “52 Prozent verzichteten wegen bürokratischer und rechtlicher Hürden auf die Auslandsrekrutierung.” Schlechte Erfahrungen mit ausländischen Fachkräften hätten 14 Prozent der Betriebe als Grund genannt. “58 Prozent aller Betriebe warben nach eigenen Angaben keine Fachkräfte im Ausland an, da sie zum Zeitpunkt der Befragung keinen Bedarf an Fachkräften hatten.”

IAB-Forscher Florian Zimmermann sagte: “Ein möglicher Grund für die häufige Nennung bürokratischer und rechtlicher Hürden könnte sein, dass die jüngsten gesetzlichen Änderungen vielen Betrieben nicht bekannt sind.” Um die Hürden bei der Rekrutierung zu verringern, sei zum 1. März 2020 ein beschleunigtes Verfahren zur Einstellung ausländischer Fachkräfte eingeführt worden. Die Dauer der Anerkennung der Qualifikation und Erteilung eines Visums solle so auf unter vier Monate verringert werden.

Tatsächlich gaben laut Institut nur 17 Prozent der Betriebe an, das beschleunigte Verfahren zur Einstellung von ausländischen Fachkräften zu kennen. Bei den größeren Betrieben seien die Bekanntheitswerte mit 31 Prozent deutlich höher. “Eine gezielte Werbung, um die Bekanntheit des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zu erhöhen, könnte gerade kleinere Betriebe dazu bewegen, verstärkt Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren”, so Zimmermann.

Die Untersuchung basiert den Angaben zufolge auf einer unterjährigen Kurzbefragung im Rahmen des IAB-Betriebspanels 2024.