Rund 265.000 Deutsche sind 2023 ausgewandert. Einer Studie zufolge steigert der Schritt ins Ausland die Lebenszufriedenheit deutlich – vor allem bei einer Gruppe ist der Effekt zu sehen.
Die Schweiz, Österreich oder die USA – 2023 sind rund 265.000 Deutsche ins Ausland ausgewandert. Wie eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden zeigt, kann der Schritt ins Ausland das Leben positiv verändern. So stieg die Lebenszufriedenheit von Teilnehmern der “German Emigration and Remigration Panel Study”, die zwischen 2017 und 2022 erhoben wurde, auf einer Skala von 0 bis 10 im Schnitt um 0,5 Punkte an. Die BiB-Studie basiert eigenen Angaben zufolge auf den Daten dieser repräsentativen Befragung.
Den Anstieg der Lebenszufriedenheit bezeichnete Nico Stawarz vom Bundesinstitut als “bemerkenswert”. Er sei im Vergleich “etwa doppelt so hoch ist wie der Zugewinn durch einen Umzug innerhalb Deutschlands oder die Geburt eines Kindes”. Besonders glücklich waren demnach Singles nach ihrer Auswanderung, weil sie die Entscheidung weitgehend selbst bestimmen konnten. Ihre Lebenszufriedenheit stieg durchschnittlich um 0,6 Punkte.
Bei Menschen hingegen, die ihrem Partner zuliebe auswanderten, fiel die Veränderung laut Mitteilung moderater aus. “Die Möglichkeit, persönliche Präferenzen und Bedürfnisse in die Migrationsentscheidung einzubringen, spielt eine zentrale Rolle für die Steigerung der Lebenszufriedenheit”, erklärte Heiko Rüger, Mitautor der Studie.
Auswanderung führt laut Studie zudem nicht nur kurzfristig zu mehr Glück. Noch bis zu zwei Jahren nach dem Umzug ins Ausland bleibt die Lebenszufriedenheit auf einem bedeutsam höheren Niveau. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer schwäche sich der Effekt allerdings ab – das deute auf Gewöhnungseffekte oder eine veränderte Wahrnehmung des Auslandsaufenthaltes hin.