Mit einer Fotoserie zur Organspende hat der hannoversche Fotostudent Anton Vester den mit 10.000 Euro dotierten Fotopreis der VGH Versicherungen gewonnen. Mit seinem Projekt „Ohnmächtige Stille“ widme sich der 28-Jährige einem Thema, das in den aktuellen Debatten eher wenig präsent sei, teilte die Versicherungsgruppe am Dienstag in Hannover mit.
Die Auszeichnung wird am 4. Dezember in der Galerie für Fotografie im Kulturzentrum Eisfabrik verliehen. Mit ihr ist eine Ausstellung verbunden, bei der neben der preisgekrönten Arbeit von Anton Vester auch die Fotoarbeiten von drei weiteren Finalisten des Wettbewerbs zu sehen sind. Sie läuft vom 5. Dezember bis zum 12. Januar 2025.
Dem gebürtigen Baden-Württemberger gelinge eine berührende fotografische Porträtarbeit, die nicht den Erfolgsmoment der Transplantation erzähle, sondern die Lebenswelt der Betroffenen, heißt es in der Würdigung der VGH-Gruppe. In einer beeindruckend behutsamen Annäherung beleuchte er intensiv und persönlich die Situation der Menschen hinter den Zahlen, deren Leben durch Warten bestimmt sei.
„Sie hoffen und warten auf eine neue Niere, ein neues Herz, auf ein neues Leben – manchmal warten sie jahrelang“, hieß es. „Und manchmal müssen die Menschen sterben, bevor ihre Hoffnung erfüllt wird.“ In Deutschland stehen den Angaben zufolge rund 8.400 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für ein Spenderorgan.
Der Preis wird seit 17 Jahren unter den Studierenden des Studiengangs „Visual Journalism and Documentary Photography“ der Hochschule Hannover vergeben. Er ist nach Angaben der Initiatoren bundesweit eine der am höchsten dotierten Auszeichnungen für Fotografie.