DÜSSELDORF/BIELEFELD – Viele Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen öffnen in diesem Jahr bereits vor Totensonntag und dauern bis zum Jahresende an. Im Essener Stadtteil Steele etwa ist der traditionsreiche Weihnachtsmarkt mit rund 60 Ständen bereits am 10. November gestartet. Er endet nach Angaben der Veranstalter erst am 7. Januar. Selbst am Totensonntag am 26. November werden die Buden von 18 bis 21 Uhr öffnen. Bei den evangelischen Kirchen in NRW sorgen die frühen Öffnungszeiten für Verärgerung.
Am Rheinufer in Düsseldorf dreht sich bereits seit Wochen ein Riesenrad, um das herum schon weihnachtlich geschmückte Buden mit Glühwein und Würstchen stehen, die dicht umlagert sind. Der große Weihnachtsmarkt öffnet am 23. November. Er bleibt in diesem Jahr erstmals über Weihnachten hinaus bis zum 30. Dezember geöffnet. Am Totensonntag, Heiligabend und ersten Weihnachtstag ist er aber geschlossen.
Auch in Dortmund, Bielefeld und Dinslaken bleiben die festlich geschmückten Buden mit Kunst, Nippes, Essen und Glühwein bis zum Jahresende geöffnet. In Dinslaken öffnet der Weihnachtsmarkt am 18. November, in Dortmund und Bielefeld am 23. November.
Erst nach Totensonntag, nämlich am 27. November, beginnt am Kölner Dom der traditionsreiche Weihnachtsmarkt. Er endet am 23. Dezember. Auch in Münster müssen Weihnachtsmarktfreunde sich noch gedulden. Hier wird ebenfalls vom 27. November bis einen Tag vor Heiligabend verkauft.
Die frühe Öffnung vieler Weihnachtsmärkte stößt bei der evangelischen Kirche in NRW auf Kritik. „Wenn die Adventszeit immer mehr ausgeweitet wird, verliert sie ihren besonderen Charakter und wird alltäglich“, sagte der Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen, Andreas Duderstedt. Deshalb sollte der Beginn eines Weihnachtsmarktes nicht vor dem Totensonntag liegen, betonte er.
Auch die Evangelische Kirche im Rheinland hat kein Verständnis für den Frühstart von Weihnachtsmärkten. „Dass mancher Weihnachtsmarkt in der diesmal dreiwöchigen Adventszeit deutlich vor dem 1. Advent öffnet, ist in den Augen der Kirchen ein Ärgernis und zeigt, dass in manchen Kommunen der Bezug zum eigentlichen Anlass eines Weihnachtsmarktes zugunsten rein kommerzieller Interessen verloren gegangen ist“, sagte der stellvertretende Pressesprecher Wolfgang Beiderwieden.