Revierkampf und Drohungen gegenüber Passanten: In Köln kommt es immer wieder zu Konflikten mit sogenannten Flaggenmalern am Dom. Nun will die Stadt reagieren.
Wegen zunehmender Beschwerden über sogenannte Flaggenmaler möchte die Stadt Köln Straßenmalerei rund um den Kölner Dom untersagen. Ein entsprechendes Verbot will der Stadtrat am 14. November beschließen, wie die “Kölnische Rundschau” am Mittwoch berichtete. Lediglich auf dem Roncalliplatz im Süden des Doms soll die Malerei erlaubt bleiben. Die Regelung könnte noch in diesem Jahr in Kraft treten.
Das Ordnungsamt hatte bereits im April Pläne zum Verbot der Straßenmalerei am Dom vorgelegt. Es gebe zunehmend Probleme mit aggressiven Flaggenmalern, hieß es zur Begründung. Diese sind laut der Zeitung seit 2018 am Dom aktiv. Sie malten mit Kreide viele bunte Herzen auf die Domplatte, die die Nationalfahnen verschiedener Länder abbildeten. Damit animierten sie vor allem Touristen, Kleingeld auf ihrer entsprechenden Landesfahne abzulegen.
Zwischen den Malern sei es immer wieder zu Revierkonflikten um lukrative Plätze gekommen. Aggressives Verhalten oder auch Bedrohungen gebe es auch gegenüber Passanten, die aus Versehen auf die Malereien treten. Zudem stritten sich Maler mit Reinigungskräften, die etwa die Domplatte putzen und damit die Malereien entfernen.
Die Zeitung zitierte aus der Beschlussvorlage für November: “Die traditionellen Straßenkünstler*innen wurden durch sogenannte Flaggenmalende vertrieben. Die neuen Gruppen nehmen revierbildend den Raum großflächig für sich in Anspruch.” Inzwischen seien am Dom täglich bis zu sieben Flaggenmaler gleichzeitig aktiv, die jeweils bis zu 65 Quadratmeter Fläche in Anspruch nähmen.