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Strahlenbelastung von Wildschweinen in Rheinland-Pfalz unbedenklich

38 Jahre nach der Explosion des Atomreaktors in Tschernobyl sind die Untersuchungsgebiete von Wildschweinfleisch in Rheinland-Pfalz aufgehoben worden. Das Fleisch von Wildschweinen aus dem ganzen Bundesland könne „auch von Vielverzehrern unbedenklich konsumiert werden“, teilte das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz am Freitag mit. Die Auswertung von mehr als 24.000 Datensätzen habe gezeigt, dass die Strahlenbelastung durch Cäsium infolge des radioaktiven Niederschlags 1986 deutlich unter dem zulässigen Grenzwert liege.

Bislang musste in zwei festgelegten Untersuchungsgebieten im Pfälzerwald und im Hunsrück jedes erlegte Schwarzwild auf Radiocäsium (Cäsium-134 und -137) untersucht werden. In den vergangenen zehn Jahren habe die amtliche Lebensmittelüberwachung in Rheinland-Pfalz 739 Proben Schwarzwildfleisch untersucht und in keiner einzigen Probe eine Grenzwertüberschreitung für das Radiocäsium festgestellt, erläuterte das Landesuntersuchungsamt. Die EU hat einen zulässigen Strahlungs-Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm Schwarzwild festgelegt.

Die Jäger sind nach Angaben des Landesuntersuchungsamtes auch weiterhin verpflichtet, eigene Kontrolluntersuchungen vorzunehmen. Künftig gebe es aber keine formale Festlegung von Untersuchungsgebieten mehr. Das radioaktive Cäsium-134 habe eine Halbwertszeit von zwei Jahren und sei heute nicht mehr relevant für die Strahlenbelastung. Cäsium-137 habe eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sei es fest im Boden gebunden, aber auf sauren Waldböden werde es von Pflanzenwurzeln aufgenommen und gelange so in den Nahrungskreislauf.