Die Tschechisch-Übersetzerin Eva Profousová hat den Straelener Übersetzerpreis erhalten. Sie wurde am Dienstagabend in Düsseldorf für ihre Übertragung des Romans „Ein empfindsamer Mensch“ von Jáchym Topol ins Deutsche geehrt, wie die Kunststiftung NRW erklärte. Sie trage die tschechische Literatur mit ihrer Arbeit „ans deutsche Ufer“, lobte der Literaturkritiker Carsten Hueck in seiner Laudatio. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Den Förderpreis bekam Lisa Mensing für die Übersetzung des Romans „Birkenschwester“ aus dem Niederländischen.
Die Jury lobte, Profousovás Übersetzung lasse kein Detail außer Acht und werde der Spannung des Originals durchweg gerecht. Profousová wurde 1963 in Prag geboren und floh 1983 aus der Tschechoslowakei nach Deutschland. Sie studierte Slavistik und Osteuropäische Geschichte in Hamburg und Glasgow und lebt heute in Berlin. Neben Topol übersetze sie auch Werke von anderen tschechischen Autorinnen und Autoren und seit 2023 auch aus dem Slowakischen ins Deutsche. Zudem kuratiert sie Festivals und Lesereihen, moderiert Literaturabende und tritt selbst als Vorleserin auf.
Mensing wird mit dem Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro für ihre Übersetzung des Romans „Birkenschwester“ von der niederländischen Autorin Caro Van Thuyne geehrte. Diese Arbeit sei ein „außerordentlich kunstvoller Balanceakt“, betonte die Jury. Mensing wurde 1989 in Hamm geboren. Sie arbeitet als Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin in Münster.
Die Auszeichnungen des Literaturpreises der Kunststiftung NRW – Straelener Übersetzerpreis 2024 werden jährlich in Kooperation mit dem Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen vergeben. Der Preis gehört zu den höchstdotierten Literaturauszeichnungen in Europa. Seit 2012 vergibt die Stiftung zusätzlich den Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro.