Die Anfang Oktober in Zeitz in Sachsen-Anhalt herausgerissenen und gestohlenen Stolpersteine werden am Donnerstag ersetzt. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, werden der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme (beide CDU) und Vertreter der Initiative „Stolpersteine für Zeitz“ die Gedenkzeremonie für die Verlegung der ersten drei Steine begleiten. Auch die Bürger seien dazu eingeladen. Die weiteren Gedenksteine sollen an verschiedenen Stellen in der Stadt im Laufe des Tages verlegt werden.
Unmittelbar vor dem 7. Oktober, dem ersten Jahrestag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel, wurden sämtliche zehn Stolpersteine in der Stadt von Unbekannten herausgerissen. Daraufhin startete der Burgenlandkreis eine Spendenaktion, um die entwendeten Steine zu ersetzen. Stadtsprecher Lars Werner sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), bei der Aktion seien rund 53.000 Euro zusammengekommen.
Von dem gespendeten Geld würden die neuen Stolpersteine sowie drei provisorische Steine bezahlt, die das örtliche Geschwister-Scholl-Gymnasium angefertigt hatte. Die Restsumme werde dem Simon-Rau-Zentrum in Weißenfels zur Verfügung gestellt. Der Verein erinnert an die ehemalige jüdische Gemeinde der Stadt.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen NS-Opfer zuletzt wohnten oder wirkten, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten ins Straßenpflaster ein. Im Mai 2023 verlegte Demnig den 100.000 Stolperstein in Nürnberg.