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Stolperstein-Künstler Demnig mit Karl-Küpper-Preis ausgezeichnet

Der Künstler und Erfinder der Stolpersteine, Gunter Demnig, ist am Freitagabend mit dem Kölner Karl-Küpper-Preis ausgezeichnet worden. Die Jury hob seinen Einsatz hervor, mit den Stolpersteinen die Erinnerungen an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Die Auszeichnung der Kölner Karnevalisten und der Stadt Köln ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) erklärte bei der Preisverleihung im Historischen Rathaus der Stadt, „Demnigs Idee, uns mitten im Alltag an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und ihrer zu gedenken, bleibt richtig und ist genial“. Die mit einer Messingplatte versehenen Steine erinnern in inzwischen über 1.000 Kommunen in Deutschland und in weiteren 30 Ländern an Opfer des Nationalsozialismus.

Der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval von 1823, Christoph Kuckelkorn, erklärte, Demnig sorge nicht nur dafür, dass diese Menschen nicht vergessen werden. Er reiße die Menschen mit seinen Stolpersteinen aus dem Alltag und erinnere daran, „wie wichtig es ist, aufzustehen gegen Antisemitismus und Rassismus“.

Die Stolpersteine blieben wichtig, weil immer mehr junge Menschen wissen wollten, wie so etwas im Land der Dichter und Denker habe passieren können, sagte Demnig. „Die jungen Leute ziehen den Umkehrschluss: So etwas darf nie wieder passieren.“ Der heute 77-jährige Künstler hatte die Aktion 1992 gegründet, als er den ersten Stolperstein vor dem Rathaus der Stadt Köln installierte.

Mit dem Preis wird an den Karnevalisten und Büttenredner Karl Küpper (1905-1970) erinnert, der für seinen Einsatz für die Meinungsfreiheit und sein couragiertes Engagement gegen den Nationalsozialismus bekannt war. Die Auszeichnung wird seit 2020 alle zwei Jahre vergeben. Die erste Preisträgerin war die Menschenrechtsaktivistin und Kapitänin Carola Rackete. 2022 wurde der Musiker Rolly Brings für seinen Einsatz gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus ausgezeichnet.