Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW begeht ihr 50-jähriges Bestehen mit einer Sonderausschüttung und einer Namensänderung. Die vom Land gegründete Stiftung werde künftig unter dem Titel Sozialstiftung NRW firmieren, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Marco Schmitz, am Dienstag in Düsseldorf. Ziel sei es, die Stiftung mit ihrem Einsatz für soziale Projekte in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Im Jubiläumsjahr 2024 wird die Stiftung nach eigenen Angaben ihre Fördersumme einmalig auf knapp 50 Millionen Euro verdoppeln. Die am 19. März 1974 gegründete Stiftung unterstützt soziale Projekte der Wohlfahrtsverbände.
„Das Wirken der Stiftung und damit auch ihre Erfolge sind bis heute unter dem Radar der Öffentlichkeit geblieben. Das soll sich ändern“, erklärte Schmitz. Durch die Namensänderung, ein neues Corporate Design und einen neuen Internet-Auftritt wolle die Stiftung bekannter werden. Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren unterstützte die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW laut Schmitz fast 8.000 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Euro. Durchschnittlich seien das etwa 150 Förderprojekte pro Jahr. Finanziert werden sie aus Erträgen der fünf nordrhein-westfälischen Spielbanken. Die jährliche Fördersumme von 25 Millionen Euro sei auch nach der Privatisierung der Spielbanken gesetzlich garantiert, sagte Schmitz.
„Die Stiftung hat Meilensteine gesetzt, wenn es um Innovation geht“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates, Josef Neumann. Mit ihrer Hilfe seien zum Beispiel Frühförderzentren für Kinder, Begegnungsstätten in Wohnquartieren, Wohnprojekte für Menschen mit Behinderung oder Projekte für Menschen mit Demenz umgesetzt worden. Ziel sei es, mit den Geldern wissenschaftlich begleitete Modellprojekte und Anschubfinanzierungen zu ermöglichen, die in die Breite wirkten, betonte Schmitz.
Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW sei stets eine verlässliche Partnerin der Wohlfahrtsverbände, lobte Kirsten Schwenke, Vorständin der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat. „Viele innovative Projekte und auch größere sozialpolitische Veränderungen konnten wir mit dem Geld der Stiftung in NRW voranbringen.“ So etwa den Ausbau von dezentralen, kleineren Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung oder die Quartiersförderung.
Im Jubiläumsjahr könne die Stiftung die Fördersumme auf knapp 50 Millionen Euro verdoppeln, weil in der Vergangenheit nicht alle Mittel abgerufen worden seien, vor allem in den Pandemiejahren, sagte Schmitz.
Davon sollten allein 15 Millionen Euro in eine Digitalisierungsoffensive fließen, die dem Bereich Pflege, Menschen mit Behinderungen, Obdachlosen sowie Kindern und Jugendlichen zugutekommen solle. Unter anderem würden auch Sommerferien-Programme für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit fünf Millionen Euro gefördert. 2,5 Millionen Euro flössen in ein Modellvorhaben zum Einsatz technischer Hilfen in Wohnprojekten für Menschen mit Behinderungen. Damit solle dem großen Fachkräftemangel in diesem Bereich begegnet werden.