Artikel teilen:

Stiftung: Absage der Breitz-Ausstellung war “alternativlos”

Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz hat die Absage einer Ausstellung der Künstlerin Candice Breitz erneut gerechtfertigt. Die am 24. November erfolgte Entscheidung, die für das Frühjahr 2024 im Saarlandmuseum geplante Schau „TLDR“ nicht zu zeigen, sei angesichts der Äußerungen von Breitz in der aktuellen Debatte zum Nahostkonflikt „alternativlos“ gewesen, erklärte die Stiftung in Saarbrücken. Die Absage stehe „nicht mit der künstlerischen Position oder der Herkunft der Künstlerin in Zusammenhang“.

Als Grund für die Absage hatte die Stiftung im November eine nicht klare Positionierung der aus Südafrika stammenden Jüdin Breitz gegen den Terror der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas genannt. In der neuen Erklärung von Donnerstagabend wirft die Stiftung der Künstlerin mit Verweis auf deren Kommentare in sozialen Medien unter anderem vor, die „Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung durch den Staat Israel“ als Reaktion auf den am 7. Oktober von der Hamas verübten Terroranschlag als „Völkermord“ zu qualifizieren und diesen mit der „dauerhaft konfliktbelasteten Koexistenz von Palästinensern und Israelis“ zu rechtfertigen.

Breitz setze eine „militärische Reaktion auf einen Angriff von außen mit eindeutig terroristischen Handlungen“ gleich, kritisierte die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Von einer „behaupteten klaren Distanzierung vom Terror der Hamas“ durch die Künstlerin könne daher nicht gesprochen werden. Breitz’ Betrachtungsweise mache Täter zu Opfern. Bei der Ausstellung ihrer Werke könne in der aktuellen Lage „die politische Aktivität“ von Breitz „keineswegs ausgeblendet werden“, betonte die Stiftung. Man verwahre sich gegen „Unterstellungen“, die Entscheidung zur Absage der Schau sei verleumderisch und antisemitisch.

Außerdem bringe Breitz die politische Situation in Deutschland mit „Autoritarismus“ in Verbindung, hieß es weiter. So habe sie die Absage einer von ihr kuratierten Veranstaltung durch die Bundeszentrale für politische Bildung mit den Worten kommentiert, „nicht genehme oder unbequeme Stimmen zum Schweigen zu bringen“, sei ein „Merkmal autoritärer Regime“. Auf ihrem Instagram-Kanal habe sie für die Stiftung „nicht tolerierbaren Inhalten“ eine Plattform verliehen, so etwa der Aussage, Deutschland sei eine „unfreie faschistische Diktatur“, die von Psychopathen geführt werde.