Der Heiligabend ist vorbei, die Geschenke sind ausgepackt, Festtagsbraten und Plätzchen verspeist. Alles in der Wohnung lädt zum Genießen ein: der geschmückte Tannenbaum, die Weihnachtsplätzchen, Nüsse, Orangen und andere Leckereien. Im neuen Buch schmökern, den Vormittag im Schlafanzug vertrödeln, durch den verschneiten Wald stapfen und am Nachmittag die x-ste Wiederholung der TV-Serie aus Kindertagen anschauen. Solche Rituale tun Eltern und Kindern gut. Die folgenden Ideen eignen sich gut für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr.
Machen Sie eine Krippenwanderung. Ausgerüstet mit Resten von Plätzchen und einer Kanne Tee ziehen Sie los. Bei weiteren Strecken benutzen Sie zwischendurch Bus oder Straßenbahn. Besuchen Sie verschiedene Kirchen, und schauen Sie die Weihnachtskrippen an. Auch eine Lichterwanderung in der Dämmerung kommt bei Kleinen und Großen gut an. Ein Erwachsener geht vor und hinterlässt eine leuchtende Spur. Da steht eine kleine Laterne auf einem Baumstumpf. In einem Tümpel ziehen Schwimmkerzen ihre Bahnen. Die Spur führt zu einem gemütlichen Gasthaus.
Wenn‘s draußen regnet und stürmt, ist es zuhause heimelig. Zelebrieren Sie mit den Kindern eine Teestunde. Es gibt Tee-Mischungen, die gut zur Winterzeit passen. Lassen Sie Ihre Kinder schon beim Öffnen der Teedose daran schnuppern. Während sich beim Aufbrühen des Tees sein Aroma verbreitet, stellen Sie braunen und weißen Kandis, etwas Honig und Zitronensaft bereit. Dann kann jeder experimentieren und seine Lieblingsart herausfinden, den Tee zu genießen.
Die Pflege guter verwandtschaftlicher Beziehungen gehört zu den Kostbarkeiten, die sich Familien bewahren sollten. Kinder lernen dabei schon sehr früh, dass es Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt. Und dass man gut miteinander umgehen kann, wenn man jeden so lässt, wie er ist. Hinzu kommt: Kinder können nicht genug von Geschichten bekommen, wie es früher war. Sie lachen sich kringelig, wenn Opa von Papas Streichen erzählt. Für Kinder ist es spannend zu erfahren, wer ihre Vorfahren waren. Das führt sie zu ihren Wurzeln.
Die letzten Tage im alten Jahr sind auch eine Zeit der Rückbesinnung, der Neufindung und des Planens. Setzen Sie sich um einen großen Tisch, und tragen Sie zusammen, was Ihnen bei der Jahresrückschau behilflich sein könnte: Fotos, Kalender, Terminbücher, Briefe, Karten, Urlaubsprospekte oder beispielsweise Schulhefte. Weiter brauchen Sie zwei große Zeichenblöcke mit je zwölf Blättern. Sie werden mit den Monatsnamen beschriftet. Überlegen Sie gemeinsam, was im alten Jahr alles passiert ist – Schönes, Unangenehmes, Lustiges und Ernstes. Erzählen Sie von Festen und Besuchen, von Streit und Versöhnen, von Dingen, die Sie persönlich sehr bewegt haben. Erinnern Sie sich an schöne Sonntage im Familienkreis, an den Auftritt Ihrer Ältesten beim Schultheater, an die schönen Erlebnisse im Urlaub. Die Gedanken werden aufgeschrieben oder gemalt.
Nun wagen Sie gemeinsam einen Blick in die Zukunft. Was steht im Jahr 2018 an? Ist ein großes Familienfest geplant, etwa die Goldhochzeit der Großeltern, eine Konfirmation? Ist eine Ferienreise geplant? Die Vorausschau steigert die Vorfreude auf gemeinsame Erlebnisse. Eine andere Idee: Sammeln Sie Sternstunden! Jeder schneidet aus buntem Tonpapier zwölf Sterne aus – für Januar bis Dezember – und schreibt etwas darauf. Ein Beispiel für den Januar: Ich möchte mit Mama und Papa einen Riesen-Schneemann bauen. Oder: Wir machen mit der Nachbarsfamilie eine Schneewanderung und trinken hinterher heiße Schokolade. So steuert jedes Familienmitglied für jeden Monat eine Idee bei.
Ein Glanzpunkt nach Weihnachten, auf den sich Kleine und Große freuen, ist der Silvesterabend. Die Menschen glaubten früher, es sei gefährlich, zwischen dem alten und neuen Jahr allein zu sein. Denn es würden sich in der Nacht allerlei böse Geister herumtreiben. In Gemeinschaft mit anderen sei man jedoch geschützt – vor allem, wenn zum Jahreswechsel tüchtig geknallt wird. Die bösen Geister gibt‘s nicht. Aber das Knallen ist geblieben. Es müssen keine gekauften Feuerwerkskörper sein. Hier einige alternative Krachmacher: Kleine Papiertüten aufblasen, unten zusammenhalten und auf Kommando mit der Faust dagegen boxen. Die Tüten platzen mit lautem Knall. Oder: Leere Teedosen mit Steinchen füllen und kräftig schütteln; leere Blechbüchsen an Schnüren befestigen: Jedes Familienmitglied bekommt kurz vor Mitternacht eine Schnur mit einer Dose um den Fuß gebunden. Nun laufen alle mit den scheppernden Dosen los und begrüßen lärmend das neue Jahr.
An Silvester ist es üblich, schon mal einen Blick ins neue Jahr zu versuchen, zum Beispiel beim Wachsgießen: Jeder lässt von einer brennenden Kerze 20 Wachstropfen in eine Schüssel mit Wasser tropfen. Das Wachs erstarrt sofort und formt sich zu einem Gebilde. An dessen Form soll man erkennen können, was das neue Jahr bringt. Ein Boot? Dann geht‘s vielleicht im Urlaub ans Meer. Ein Regenschirm? Hoffentlich beschert uns das neue Jahr nicht allzu viel Regen. Lustig ist es auf jeden Fall, die Wachsgebilde zu identifizieren.