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Stellvertretende Kirchenpräsidentin Scherf will Hass die Stirn bieten

Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, ruft die Menschen mit Blick auf die biblische Jahreslosung für 2025 „Prüfet alles und behaltet das Gute!“ zum Zusammenhalt auf. Der Vers für das neue Jahr rege dazu an, Gewohnheiten zu hinterfragen und zu prüfen, was einem guten Miteinander diene und den Glauben stärke, schreibt die Theologin auf der Website der EKHN. Wenn die Menschen aufeinander achteten, gemeinsam beteten, Sorgen teilten und zuversichtlich seien, könne es gelingen, „Hass und Zwietracht die Stirn zu bieten“.

Es sei nicht leicht, aus der täglichen Fülle von Bildern und Informationen das Wahre vom Falschen zu unterscheiden und sich klar zu positionieren. „Das kann verunsichern und Angst machen“, schreibt Scherf. Dem Apostel Paulus, der den Rat zur Prüfung seinen Freunden vor rund 2.000 Jahren gegeben habe, sei es wichtig, nicht vorschnell zu urteilen, sondern hinzusehen, zu hören und zu verstehen. Erst im Anschluss sei es möglich zu entscheiden, was dem Guten diene.

Scherf fordert, anderen Menschen zuzuhören, sie ernst zu nehmen und sich nicht mitreißen lassen von negativen Parolen: „Ich bin sicher, dass – persönlich, kirchlich und gesellschaftlich – an vielen Stellen Gutes entsteht und bleibt, wenn wir zusammenhalten und uns nicht entmutigen lassen.“

Die Jahreslosung gibt es seit 1934. Sie wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen in einem langen Prozess ausgewählt. Zum Auswahlgremium gehören Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie aus freikirchlichen Werken und Verbänden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, dem Elsass und Polen. Die Losung für 2025 stammt aus dem 1. Thessalonicher 5,21 im Neuen Testament.