Vorab: Internationale Hilfswerke, genannt seien an dieser Stelle nur die kirchlichen Werke „Brot für die Welt“ auf evangelischer und „Misereor“ auf katholischer Seite, leisten weltweit anerkannt vorbildliche wichtige Arbeit. Dennoch: Dass bei Oxfam erst jetzt nach Jahren Skandale um sexuelle Übergriffe ans Licht kommen, spricht aller Rede von Transparenz und Glaubwürdigkeit Hohn und wirft so auch auf bislang als unbescholten geltende Organisationen einen langen Schatten.
Noch dazu steht aktuell nicht nur Oxfam wegen des Vorwurfs sexueller Ausbeutung am Pranger. Auch „Ärzte ohne Grenzen“ und das „International Rescue Comittee“, das sich um Flüchtlinge und Kriegsopfer kümmert, haben inzwischen eingeräumt, dass es in ihren Organisationen zu Missbräuchen gekommen ist. Das Bekenntnis im Nachhinein – freiwillig? Oder der Not geschuldet? – weckt Argwohn (Seite 4).
Bei allen, die sich das Eintreten für eine gerechtere und friedlichere Welt auf die Fahne geschrieben haben, wird bildlich gesprochen nun gerade jeder Stein umgedreht werden. Da kommt was ins Rollen.