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Steinmeier eröffnet Ausstellung über “Wortmagier” Rilke

Bei der Eröffnung der Schau zu Rainer Maria Rilke in Marbach outete sich Bundespräsident Steinmeier als Fan des Dichters – und als Kenner seiner Kunst.

Als einen der ganz großen Dichter deutscher Sprache und einen “Wortmagier” voller Musikalität hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Literaten Rainer Maria Rilke (1875-1926) gewürdigt. Rilke konnte “unsere Sprache wie kaum ein anderer so wunderbar zum Klingen bringen”, sagte Steinmeier in einer Videoansprache zur Eröffnung der Rilke-Ausstellung am Donnerstag in Marbach.

Steinmeier nahm wegen seines Staatsbesuchs in Großbritannien und Nordirland nicht persönlich an der Eröffnungsveranstaltung teil. Er will die Ausstellung am 11. Dezember besuchen.

Für Steinmeier zeigt der Titel der Schau “Und dann und wann ein weißer Elefant. Rilkes Welten” aus dem Gedicht “Das Karussell” in einem einzigen Vers Rilkes Wortkunst. Er sei nicht nur ein Dichter der Moderne, sondern auch des Advents im Sinne von Sehnsucht und Hoffnung. Es gelte, seine vielen Menschen bekannten “unsterblichen Zeilen” als Kulturerbe zu schützen und zu bewahren, sagte der Bundespräsident. Der politische Auftrag von Kulturpolitik bedeute, möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, großer Kunst zu begegnen.

Die multimediale Ausstellung ist bis zum 21. Januar 2027 im Literaturmuseum der Moderne des Deutschen Literaturarchivs zu sehen. Sie zeigt mit mehr als 300 Exponaten verschiedene Facetten des Schriftstellers. Manuskripte, Briefe, Notizbücher, Skizzen, Bücher und Bilder beleuchten seine literarischen wie sozialen Welten.

Die Schau bildet den Auftakt des Rilke-Jubiläumsjahres: Sein 150. Geburtstag wird an diesem Donnerstag (4. Dezember) begangen, sein 100. Todestag am 29. Dezember 2026. Im Deutschen Literaturarchiv befindet sich nach eigenen Angaben eine der weltweit bedeutendsten Rilke-Sammlungen.