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Steigende Gebühren: Bahn zieht Kritik der Parteien auf sich

Die Deutsche Bahn möchte preisreduzierte Familienreservierungen abschaffen. Dafür bekommt sie viel Gegenwind. Ministerin Hubig fordert von den Bahn-Chefs ein “Überdenken der Pläne”.

Die Deutsche Bahn erntet für ihre Ankündigung, die preisreduzierte Familienreservierung abzuschaffen, viel Kritik aus den Parteien. So erklärte etwa der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Bilger, in der “Bild”-Zeitung (Freitag): “Mit der Abschaffung der Familienreservierung riskiert die Bahn leichtfertig einen weiteren Imageverlust.” Die Maßnahme treffe “ausgerechnet diejenigen, die auf bezahlbare Mobilität angewiesen sind und auf Sitzplatzreservierungen nicht verzichten können”.

Auch die Bundesverbraucherschutzministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag): “Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Verantwortlichen ihre Pläne noch einmal überdenken.” Wenn Eltern mit ihren Kindern Bahn fahren würden, seien sie auf eine Reservierung angewiesen, damit alle zusammensitzen könnten. “Die Bahnfahrt zu den Großeltern oder in den Urlaub darf nicht an zu hohen Kosten scheitern”, betonte Hubig.

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, bezeichnete das Vorhaben der Bahn gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag) als “schweren Fehler”. “Wer den Umstieg auf die Schiene will, muss ihn einfacher und bezahlbarer machen – nicht komplizierter und teurer”, kritisierte die Politikerin.

Die Partei Die Linke fordert ein Preismoratorium in den Ferien sowie kostenlose Reservierungen und ICE-Freifahrten für Besitzer eines Deutschlandtickets. Diese Maßnahmen sollen das Bahnfahren attraktiver machen. Die Parteichefin Ines Schwerdtner erklärte in der “Rheinischen Post” (Freitag), Ferienreisen dürften nicht “zur teuren Ausnahme werden, sondern müssen für alle machbar bleiben”. Jede Familie brauche garantierte Sitzplätze ohne Zusatzkosten.